Erwartungen der Generation Z und der jüngeren Millennials an die Arbeitswelt

Aktualisiert: December 10, 2024

By: Cornerstone Editors

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Job und Karriere haben bei den ab 1995 Geborenen nicht mehr die allerhöchste Priorität. Die Arbeit soll sinnstiftend sein sowie persönliche Erfüllung bieten. Die Ansprüche dieser Generation treffen durch den aktuellen demografischen Wandel und den dadurch wachsenden Fachkräftemangel auf eine große Nachfrage nach Arbeitskräften. In einigen Jahren werden Gen Z und Millennials die Mehrheit am Arbeitsmarkt stellen. Dies stellt für sie eine ideale Verhandlungsposition dar, und eben dieser sind sie sich auch bewusst. Unternehmen versuchen mit allen Mitteln, junge Talente für sich zu gewinnen. Doch was sind die Ansprüche der Bewerber und wie stellen sie sich ihre Positionen in den Organisationen vor?



Junge Mitarbeitende möchten von älteren Kollegen und Vorgesetzten ernst genommen und wertgeschätzt werden. Organisationen müssen den Mut und das Vertrauen aufbringen, den Nachwuchs nicht nur mitlaufen zu lassen, sondern aktiv einzubinden, und ihn so befähigen eigenständig zu handeln. Dies erfordert in vielen Firmen eine neue Ausrichtung, um den veränderten Ansprüchen der jungen Mitarbeitenden gerecht zu werden. Ein Beispiel hierfür ist die Auffassung, dass Arbeitszeit nichts mit Leistung zu tun haben muss. Die Arbeitnehmenden möchten sich nicht an strikte Arbeitszeiten halten und sind weniger oder gar nicht zu Überstunden bereit. Das Privatleben soll möglichst nicht eingeschränkt und von der Arbeit belastet werden.

Die Gen Z, auch Zoomer genannt, verlangt ein hohes Maß an Freiheit und Flexibilität. Dies schließt die Option ein, von überall remote arbeiten zu können. Für viele ist dieser Aspekt schon jetzt nicht mehr verhandelbar. Dies führt dazu, dass Unternehmen weltweit um junge Talente konkurrieren.



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Kann ein Arbeitgebender die Sinnhaftigkeit des Unternehmens belegen, punktet er durch „Purpose“ bei den Gen Z. Sie wollen zu den „Guten“ gehören: Ihre Arbeit soll nicht nur subjektiv, sondern auch gesamtgesellschaftlich und global gesehen einen Sinn erfüllen. Es ist nicht verwunderlich, dass die Generationen aus denen zum Beispiel die Bewegung „Fridays for Future“ entstand, Nachhaltigkeitsbestrebungen auch bei der Arbeit wichtig sind. In der Folge steigt der Wunsch, auch bei internen Weiterbildungen einen Fokus auf Lerninhalte mit diesen Themen zu legen. Unsere Untersuchungen im Rahmen des Cornerstone Trends Report 2023 legen nahe, dass die Nachfrage der Mitarbeitenden nach Lerninhalten zu den Themen Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz und Unternehmensverantwortung zwischen 2021 und 2022 um 100 Prozent gestiegen ist. Angebote in diesem Bereich können also dabei helfen, neue Talente für ein Unternehmen zu gewinnen.

Die Zoomer verlangen direktes, ehrliches und häufiges Feedback, auch im Gespräch mit Vorgesetzten. Konkrete Handlungsempfehlung für Chefs hierfür sind, dass sie als Coach und Mentor für ihre Protegés auftreten sollen, konservative autoritäre Strukturen werden hingegen eher abgelehnt. Die Gen Z wollen personenorientiert geführt werden: Anders als beim aufgabenorientierten Führen, wo sich Führungskräfte auf Ziele und Ergebnisse konzentrieren, stehen dabei Mitarbeiter, ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse im Vordergrund. Es geht ihnen dabei um die richtige Kommunikation, hinsichtlich einer ausgeprägten Feedback- und Entwicklungskultur.



Da die Generation der Babyboomer allmählich in Rente geht, werden perspektivisch Führungspositionen von Gen Z und jungen Millennials bekleidet werden. Diese müssen jedoch zunächst für eine Führungsposition begeistert und ausgebildet werden. Problematisch ist hierbei in erster Linie die allgemein eher geringere Bereitschaft künftig eine Führungsposition einzunehmen, da mit Positionen in höheren Hierarchieebenen auch ein höherer Arbeitsaufwand und ein gesteigertes Arbeitspensum verbunden ist. Einerseits ist demnach mangelnde Work-Life-Balance eine Herausforderung, andererseits das unterschiedliche Werteverständnis der Generationen. Die Einstellung der Sinnsuche spiegelt sich häufig auch in den Vorstellungen eines guten Führungsstils wider. So widerspricht es den Gen Z eine Führungsposition in einem Unternehmen mit konservativem Führungsstil zu bekleiden.

Statt den direktiven Führungsstil älterer Generationen fortzusetzen, sehen sie sich selbst vielmehr als Mentor und wünschen sich eben diesen Führungsstil auch von ihren Vorgesetzten. Nur unter diesen Voraussetzungen sehen sie für sich selbst auch eine Zukunft in der Führungsetage. Um also bereits heute eine moderne Führungskultur im Unternehmen zu ermöglichen und sich die Nachwuchskräfte von morgen zu sichern, ist es oberste Priorität Mitarbeitende in Kernkompetenzen wie Empathie, Kommunikationstalent und Methodenkompetenz zu schulen.

Klar ist, für Gen Z steht die mentale Gesundheit sowie Work-Life-Balance im Vordergrund, die Anforderungen einer Führungsposition müssen also auch im Einklang mit diesen Aspekten stehen. Sind diese gewährleistet, so wirken sie sich positiv auf die Arbeitsleistung, die Motivation und die Zufriedenheit der Belegschaft aus.

Um Mitarbeiter zu finden und zu halten und neue Führungskräfte heranzuziehen müssen Unternehmen also Anreize schaffen, um die veränderten Erwartungen dieser jungen Generation in der Unternehmenskultur widerzuspiegeln.

Wie Sie Transparenz über die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb Ihrer Organisation schaffen können, lesen Sie hier.

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