Blogbeitrag

In 6 Schritten zu dedizierten Unternehmenswerten

Anne Loehr

Leadership Consultant

Wenn Ihr Unternehmen ein Mensch wäre – wäre es cool und eher in Sneakern unterwegs oder eher solide konservativ mit schwarzen Halbschuhen? Welche Werte vertritt es – nach innen und auch nach außen? Unternehmen sind Persönlichkeiten. Attraktive Persönlichkeiten ziehen Toptalente an, werden von Kunden und Stakeholdern geliebt, von Anbietern respektiert und vom Wettbewerb bestaunt.

All das geschieht nicht zufällig. Eine gute Unternehmenskultur bedingt auch einen guten Charakter. Sie erfordert eine bewusste und durchdachte Identifizierung mit den Grundwerten des Unternehmens. Letzten Monat haben wir eruiert, wie starke, persönliche Werte Ihr Unternehmen in eine positive Richtung lenken können. Genauso wichtig ist es, die Werte für Ihr gesamtes Team zu definieren.

Erfahren Sie jetzt, wie Sie in sechs Schritten die Unternehmenswerte identifizieren und eine starke Unternehmenskultur aufbauen.

1) Bewerten Sie Ihre derzeitige Unternehmenskultur

Der erste Schritt erfordert etwas Mut. Starten Sie mit einer ungefilterten Bestandsaufnahme: Sie müssen ehrlich beurteilen, wo Ihr Unternehmen steht - nicht, was es Ihrer Meinung nach repräsentiert oder repräsentieren soll, sondern welchen Eindruck die aktuelle Marke tatsächlich vermittelt. Was erzählt man sich intern, extern oder unter vier Augen?

Für eine ehrliche Diagnose Ihrer Unternehmensidentität befragen Sie Anbieter, Kunden, Mitarbeiter:innen und Ihr Führungsteam – entweder in Fokusgruppen oder mittels einer Online-Umfrage. Lassen Sie alle in eigenen Worten beschreiben, welche Werte wichtig sind und ob das Unternehmen sie in die Tat umsetzt.

2) Überprüfen Sie Ihren strategischen Geschäftsplan

Und dann denken Sie über die Zukunft Ihres Unternehmens nach. Wo will Ihr Unternehmen in einem, drei oder fünf Jahren stehen?

Ihre Unternehmenskultur steht in engem Zusammenhang mit Ihrer Geschäftsstrategie. Definieren Sie deshalb schon frühzeitig die Richtung des Werteprozesses. Setzen Sie sich mit Ihrem Führungsteam zusammen, um einen Plan für Umsatz, Wachstum, Personal, Produktion und Expansion aufzustellen.

3) Ermitteln Sie die für Ihren Plan erforderliche Unternehmenskultur

Jetzt bildet sich langsam eine Roadmap: Sie sehen den Startpunkt, Ihre aktuelle Unternehmenskultur. Und Sie erkennen das Ziel: Ihre Vision für die nächsten Jahre. Nun können Sie Ihre Unternehmenswerte in diesem Kontext betrachten.

Passt Ihr Strategieplan in dieses Bild? Und was meinen Sie: Mit welcher Unternehmenskultur kommen Sie von Punkt A nach Punkt B? Bedenken Sie die verschiedenartigen Persönlichkeiten, Hintergründe, Skills und Arten der Ausbildung, die Sie in Ihrem Team haben möchten.

Zum Beispiel: den 13 Grundwerten von Starbucks zählen Diversität, Kundenservice und Qualitätsprodukte. Das schafft Grundvertrauen. Sie betreten eine Starbucks-Filiale und sofort ist alles gut: Hier erwarten Sie ein diverses Personal, entspannte Kunden und leckere Getränke.

4) Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Werte ändern müssen

Jetzt wissen Sie, welche Kultur und welche Talente Sie benötigen. Definieren Sie nun Ihr neues – oder überarbeitetes – Wertesystem. Schauen Sie noch einmal in die Ergebnisse Ihrer ersten Umfrage oder Fokusgruppe. Sind das die Werte, die Sie zum Erreichen Ihrer strategischen Ziele brauchen? Diese Entscheidung trifft man nicht aus dem Bauch, sondern fundiert. Ein nützliches Hilfsmittel ist ein Satz von Wertekarten.

Legen Sie die Karten auf den Konferenztisch und bitten Sie die Führungskräfte, die zum Unternehmen passenden Werte auszuwählen. Oder gehen Sie voran: Wählen Sie selbst einige Werte aus und erklären Sie, warum diese Ihrer Meinung nach für die Mission Ihres Unternehmens am wichtigsten sind.

5) Definieren Sie die tiefere Bedeutung der von Ihnen gewählten Werte

Echte Unternehmenswerte werden gelebt – und vereinsamen nicht in Unternehmensbroschüren. Es muss klar sein, welche spezifischen Verhaltensweisen und Prozesse die Mitarbeitenden erleben, vorleben und sich daran orientieren sollten.

Legt Ihr Unternehmen zum Beispiel Wert auf Loyalität? Wem gilt diese Loyalität? Steht der Kunde an erster Stelle? Oder Ihr Team? Was bedeutet Loyalität gegenüber dem Chef? Gut, wenn alle Unternehmensangehörigen ein klares Koordinatensystem haben – innen wie außen -, nach dem sie sich in der Praxis verhalten. Das fühlt sich dann gut an: entspannt, selbstbewusst und integer.

6) Integrieren Sie diese Werte in die Unternehmensabläufe

Alle Theorie ist grau, gewonnen wird ein Spiel auf dem Platz: Jetzt integrieren Sie Ihre neu definierten Werte in alle operativen Bereiche, einschließlich des Mitarbeiterlebenszyklus. Befragen Sie schon bei Recruiting und Einstellung die Kandidat:innen zu ihren eigenen Werten. Nehmen Sie die Werte in Mitarbeiterverträge auf, das verankert sie noch stärker. Betrachten Sie beim Onboarding und in der Mitarbeiterentwicklung, ob und wie Ihre Werte in Einklang mit der Leistungsbeurteilung und Vergütung sind.

Jetzt wissen Sie, was Ihre Roadmap leistet: Ein solides Wertefundament führt zu den richtigen Mitarbeitenden. Es macht Ihr Unternehmen noch attraktiver, authentisch im Auftritt nach innen und außen, wirkungsvoller im täglichen Handeln, und ja: Es steigert seinen Wert!

Wenden Sie sich an unsere Expert:innen, um zu erfahren, wie wir unsere Lösungen an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens anpassen können.

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