Wussten Sie, dass 92 Prozent der befragten Unternehmen sich mitten in der digitalen Transformation befinden?
Wie wohl jeder Recruiting-Manager bestätigen kann, ist der Mangel an digitalen Kompetenzen ein weitverbreitetes Problem in Europa. So haben etwa Länder wie Norwegen (27 %) und Spanien (31 %) die größten Schwierigkeiten, neue digitale Talente zu finden. Durchschnittlich hat immerhin jedes fünfte Unternehmen mit dieser ernst zu nehmenden Herausforderung zu kämpfen.
Fakt ist, dass die erfolgreichsten Recruiter anders arbeiten als ihre Kollegen. Sie sprechen sich mit Führungskräften ab, setzen sich mit den Unternehmenszielen auseinander und wissen, welche Talente benötigt werden. Das mag vielleicht schwierig klingen, aber tatsächlich handelt es sich um einen kreativen Prozess, der traditionelle und nicht traditionelle Ressourcen sowie ein Netzwerk etablierter Kontakte nutzt, um Talente zu identifizieren und zu gewinnen. Alle HR-Mitarbeiter sind der Ansicht, dass der Job des Recruiters am besten ist und am meisten Spaß macht.
Der Mangel an Talenten ist ein ernst zu nehmendes Problem. Im Rahmen eines größeren Projekts mit der Europäischen Kommission stellte IDC fest, dass es in Europa schätzungsweise 500.000 IT-Fachkräfte zu wenig gibt. Dies hat große Auswirkungen auf Unternehmen und das Recruiting. Schließlich ist der Kampf um die Talente nicht über Nacht entbrannt und der negative Effekt ist bereits markt- und länderübergreifend spürbar.
In diesem Blogeintrag nehmen wir wichtige „Dos and Don’ts“ für Recruiter unter die Lupe. Sie basieren auf den europaweiten Ergebnissen und den länderspezifischen Erkenntnissen, die wir im Rahmen unserer diesjährigen Studie gewinnen konnten.
Was Sie tun sollten:
Setzen Sie auf einen offenen und inklusiven Rekrutierungsprozess.
Erweitern Sie Ihre Recruiting-Quellen um spezialisierte Agenturen, Empfehlungen und Praktika. So erreichen Sie mehr Kandidaten mit den richtigen Kompetenzen. Idealerweise bringen sie auch unterschiedliche Denkweisen mit, was großes Potenzial für neue Ideen bedeutet – ein extrem wichtiger Faktor für den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens. Innovative Recruiting-Spezialisten nutzen Traineeprogramme von Universitäten und soziale Plattformen, um Spitzentalente zu finden, die einerseits gut ins Team passen und andererseits disruptiv und innovativ denken.
Vergessen Sie nicht: Ihre Aufgabe besteht darin, den Erfolg Ihres Unternehmens zu sichern – und das Onboarding spielt dabei eine wichtige Rolle.
Erstellen Sie am besten eigene Recruiting-Regeln, um den Onboarding-Prozess und die erste Zeit nach der Einstellung sorgfältig zu planen. Achten Sie auch darauf, dass Ihre ganze Mühe für die Rekrutierung des passenden Kandidaten nicht durch ein schlechtes Onboarding-Erlebnis zunichte gemacht wird. Dies wirkt sich nicht nur auf die Motivation, sondern auch auf die Erfahrung des neuen Mitarbeiters negativ aus. Arbeiten Sie bei Neueinstellungen und der Aufnahme neuer Mitarbeiter in ihre jeweiligen Teams eng mit den Geschäftsbereichen und den anderen Bereichen der HR-Abteilung zusammen.
Erweitern Sie die Rekrutierungskriterien für neue Rollen und schauen Sie über den Tellerrand hinaus.
Wenn Sie sich bei der Rekrutierung von Kandidaten auf Kriterien konzentrieren, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt haben, sind Sie vielleicht auf der sicheren Seite. Den größten Nutzen für Ihr Unternehmen schaffen Sie aber, wenn Sie auch auf Änderungen im Bewerbermarkt reagieren und bei der Talentsuche eine größere Bandbreite unterschiedlicher Kompetenzen berücksichtigen. Als Recruiter müssen Sie zunehmend auf Diversität sowie Skills wie exponentielles Denken und Problemlösungskompetenz achten. Jetzt, wo der Kampf um die Talente voll entbrannt ist, sollten Sie als Recruiting-Experte nicht auf Sicherheit spielen – werfen Sie veraltete Praktiken über Bord und probieren Sie ruhig etwas Neues aus.
Was Sie vermeiden sollten
Suchen Sie nicht nach dem perfekten Kandidaten; arbeiten Sie mit der Personalabteilung und den Geschäftsbereichen zusammen, um Kompetenzen aufzubauen.
Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass On-the-Job-Training die bevorzugte Methode zur Entwicklung von Mitarbeiterkompetenzen ist. Angesichts der vielen neuen Tools, die heute verfügbar sind, sollte man sich allerdings nicht ausschließlich darauf beschränken. So setzen 65 Prozent der italienischen Unternehmen auf On-the-Job-Training, um ihre Mitarbeiter weiterzuentwickeln. Sie kennen die neuen Mitarbeiter und die Rekrutierungsanforderungen Ihres Unternehmens am besten.
Als Recruiting-Experte müssen Sie mit der ganzen Personalabteilung und den Bereichsleitern zusammenarbeiten, um einen umfassenden Entwicklungsplan für neue Mitarbeiter aufzustellen, der unterschiedliche Ressourcen und Ansätze berücksichtigt.
Beschränken Sie Ihre Aufgabe nicht auf die Suche von Talenten, sondern helfen Sie neuen Mitarbeitern, ihr Potenzial zu entfalten.
Als Recruiting-Experte sollte Ihr Aufgabenbereich weit über die Erstellung von Stellenanzeigen und das Führen von Bewerbungsgesprächen hinausgehen. Sie sind in der einzigartigen Position, Ihre Arbeitgebermarke aktiv mitzugestalten und für Spitzentalente attraktiv zu machen. Recruiting-Experten haben den Talentmarkt stets im Blick. Sie kennen den Hintergrund und die Fähigkeiten neuer Kollegen und wissen, welche Eigenschaften und Skills Kandidaten mitbringen sollten. Sie können die Arbeitgebermarke Ihres Unternehmens entscheidend mitprägen. Aber das gelingt Ihnen nur, wenn Sie mehr auf die Mitarbeitererfahrung achten – angefangen beim Onboarding über die ersten Schulungen bis hin zur Planung und Umsetzung der weiteren Karriere.
Tappen Sie nicht in die Plattform-Falle.
47,3 Prozent der Recruiter nutzen Jobplattformen, um offene Stellen in ihren Unternehmen zu besetzen. Jobplattformen sind zwar eine wichtige Recruiting-Quelle, doch die besten Personalexperten wissen, dass externe Talente nicht immer die beste Wahl für vakante Stellen sind – viele gut qualifizierte Talente finden sich innerhalb des Unternehmens. So zeigen Studien von IDC und Cornerstone OnDemand aus 2016 und 2017, dass die interne Mitarbeitermobilität ein wesentlicher Faktor für die Zufriedenheit der Angestellten ist. So nimmt es kaum Wunder, dass Unternehmen, die sich mehr auf die persönliche Entwicklung und die Unternehmenskultur konzentrieren, auch bei Umsatz und Gewinn besser dastehen.
Wir alle wissen, dass die digitale Transformation Unternehmen in ganz Europa stark unter Druck setzt. Aber was wissen wir genau über die konkreten Auswirkungen? Und wie reagieren Unternehmen auf diese Herausforderung? In einer einzigartigen neuen Studie haben IDC und Cornerstone OnDemand untersucht, wie sich diese Situation auf Unternehmen auswirkt, und dabei festgestellt, dass Firmen diesem internen Druck mit unterschiedlichen Strategien begegnen. Ob es um die Verfügbarkeit von Talenten oder das Recruiting in disruptiven Zeiten geht – Unternehmen stehen heute vor vielen neuen Herausforderungen.
[Hier die Ergebnisse der Studie]
Was Sie tun sollten:
- Setzen Sie auf einen offenen und inklusiven Rekrutierungsprozess.
- Vergessen Sie nicht: Ihre Aufgabe besteht darin, den Erfolg Ihres Unternehmens zu sichern – und das Onboarding spielt dabei eine wichtige Rolle.
- Erweitern Sie die Rekrutierungskriterien für neue Rollen und schauen Sie über den Tellerrand hinaus.
Was Sie vermeiden sollten:
- Suchen Sie nicht nach dem perfekten Kandidaten; arbeiten Sie mit der Personalabteilung und den Geschäftsbereichen zusammen, um Kompetenzen aufzubauen.
- Beschränken Sie Ihre Aufgabe nicht auf die Suche von Talenten, sondern helfen Sie neuen Mitarbeitern, ihr Potenzial zu realisieren.
- Tappen Sie nicht in die Plattform-Falle.
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Modernes Recruiting: Wie gewinnt man die Generation Goldfisch?
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